Kath. Missbrauchsbeauftragter Bischof Ackermann beschäftigt 7 pädophile Pfarrer
“ Der Trierer Bischof Stephan Ackermann beschäftigt nach SPIEGEL-Informationen in seinem Bistum sieben als pädophil aufgefallene Pfarrer. Einer von ihnen soll sexuelle Beziehungen zu einem Schüler gehabt haben, zwei weitere sind wegen Besitzes von Kinderpornografie verurteilt.
Hamburg – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofkonferenz und hatte in dieser Funktion eine “Null-Toleranz-Linie” gegenüber Sexualstraftätern gefordert. Nach SPIEGEL-Informationen verfährt er in der Praxis jedoch anders und beschäftigt Pädophile weiterhin als Seelsorger.
In seinem Bistum sind mindestens sieben als pädophil aufgefallene Pfarrer im Einsatz, darunter ein Geistlicher, der als Lehrer in einem Internat sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben soll, und zwei wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilte Priester.
Das Bistum möchte die genaue Zahl der Priester, die im “eingeschränkten Einsatz unter Auflagen” tätig sind, derzeit nicht preisgeben. Kirchenmitarbeiter und Opfer kritisieren die Zustände als unhaltbar. “Bischof Ackermann lässt ehemalige und potentielle Täter weiter Seelsorger sein”, so Thomas Schnitzler von der Opferinitiative “MissBiT”. Das Risiko, dem er Kinder aussetze, sei “absolut nicht vertretbar”.
Ein 72-jähriger Pfarrer, der als Seelsorger in einem Krankenhaus arbeitet, gab gegenüber dem SPIEGEL zu, immer wieder versetzt worden zu sein. Dabei sehe er seine Pädophilie selbst als riskant an: “Es ist wie eine Sucht, eine Schizophrenie”, bei der er “ganze Teile des Bewusstseins” ausschalte. Seine Vorgesetzten hätten es zwar gut mit ihm gemeint. Die Perspektive sei aber “einseitig nicht auf die Opfer, sondern auf die Interessen der Kirche gerichtet” gewesen. “ (Spiegel)
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